Günther Jauch will nach seinem Einstand bei der ARD die von ihm ab September moderierte Sonntagabend-Talkshow im Ersten nicht umbauen, auch wenn er sich der „teilweise schon überbordenden Erwartungshaltung“ bewusst ist. Das Format sei mit einer durchschnittlichen Einschaltquote von etwa 4 Millionen Zuschauern erfolgreich: „Die will ich halten, nicht verprellen. Deshalb habe ich keinerlei Ambitionen, alles auf den Kopf zu stellen. Ich werde da nicht zum Revolutionär“, bemerkte er kurz nach seiner Rekrutierung in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde die Show nun nach ihrem Moderator Günter Jauch benannt werden. „Am Anfang war das nicht ganz mein Fall, aber alle Alternativen, die wir diskutierten, klangen etwas blutleer.“ Jauch weiter: „Ich werde eine Sendung machen, in der Menschen sich vorzugsweise auf Deutsch unterhalten und dazu auf Stühlen mit je vier Beinen sitzen.“
Doch der populäre Moderator sieht auch die Risiken seiner Arbeit bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Natürlich bestehe immer die Gefahr, dass Politprofis das Format als Medium zur Selbstdarstellung missbrauchen könnten. „An manchen Sonntagabenden werden wir scheitern. Andere Sendungen werden dafür gelingen.“ Die klassische Talk-Sendung sei „sicherlich ein Format, das auch ich mir erst mal erarbeiten muss.“ Er habe indes schon bei „Wer wird Millionär?“ gelernt, „dass ich erst nach 20, 30 Sendungen das richtige Gefühl fürs Timing bekam. Das werde ich auch am Sonntagabend erst finden müssen. Ich werde Fehler machen und Kritik einstecken müssen. Sie werden vielleicht über mich herfallen. Ich mache mir da keinerlei Illusionen.“ Wichtig sei ihm dennoch, „so eine Sendung mit der dann größtmöglichen redaktionellen Unabhängigkeit anzugehen, auch wenn’s mal schwierig wird“.
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