Giorgio Armani: „Ich brauche mehr als nur einen Nachfolger“

Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani kann sich laut eigner Aussage nicht vorstellen, dass eine einzelne Person einmal seine Rolle in als Führer seines Unternehmens schlüpfen wird. „Es werden viele kleine Armanis in meinem Unternehmen sein, die meine Arbeit fortführen“, sagte er in einem Interview mit dem „Zeit“-Magazin. „Aber es wird kein Genie kommen, das all dies einmal übernehmen kann. Das würde Betrug an mir selbst und meiner Ernsthaftigkeit bedeuten.“ Über seine Beziehung zu Hollywood äußerte sich Armani kritisch. Der Designer, der als einer der ersten Stars einkleidete und das auch heute noch tut, sagte über die kalifornische Traumfabrik: „Ich hasse es. Alle Beziehungen sind durch das Geschäft ersetzt worden“. Über seinen Stil und den Stil der Stars sagte er: „Ich habe meinen Stil nicht Hollywood angepasst. Im Gegenteil: Hollywood wollte unbedingt meine Kleider.“ Auch über Italien äußerte sich Armani. Das Land brauche „wieder einen Sinn für Einheit und Willenskraft, damit die Dinge wieder in Gang kommen. Ohne diesen Sinn für Gemeinsamkeit und Hoffnung erscheint mir die Zukunft ungewiss.“ Dem Neuanfang nach Berlusconi unter Mario Monti traut Armani noch nicht: „Es ist schwer zu glauben, dass Berlusconi einfach eine Niederlage akzeptiert und abtritt“, sagte er. „Man darf nicht vergessen, dass er wirkliche Macht hatte, vielleicht ist sein Rücktritt nur Teil eines neuen Projektes.“ Armani ist einer der wichtigsten Modedesigner weltweit und zugleich CEO und Eigner seines Konzerns, der vergangenes Jahr 1,59 Milliarden Euro Umsatz machte.