Fotos von deutschen Schulen im Internet

Neuer Grund für heiße Diskussionen? Stayfriends, ein Online-Netzwerk einstiger Klassenkameraden, will offenbar dem umstrittenen Bilderdienst Street View des US-Internetriesen Google nacheifern. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zufolge werden nach Angaben des deutschen Co-Gründers Oliver Thiel derzeit rund 20.000 Schulen in ganz Deutschland fotografiert – ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Erst im Nachhinein wolle man die Fotos von den Schulleitern autorisieren lassen, sagte Thiel. Datenschutzrechtlich ist das unproblematisch, solange die Gebäude ohne Personen und nicht vom Schulgelände aus fotografiert werden. Allerdings reagierten die Fotografen zumindest in einem Fall eher feindselig: Einem Lehrer einer Realschule in Münster soll Gewalt angedroht worden sein, als er das Kennzeichen des Fahrzeugs eines Stayfriends-Fotografen notieren wollte. Die Firma spielt den Fall herunter, gleichwohl bedauere man „das Fehlverhalten“. Das Tochterunternehmen der US-Firma Classmates Online wirbt mit fast elf Millionen Mitgliedern. Im Frühjahr war das Portal in Sachen Datenschutz bereits von der Stiftung Warentest kritisiert worden.

dts