Erstklässler-Studie bescheinigt Kindern „hohe kulturelle Offenheit“

An deutschen Grundschulen sind Freundschaften zwischen Kindern rein deutscher Herkunft und Kindern mit Migrationshintergrund offenbar normal. Das ergab eine Studie von Bildungsforschern der Universität Würzburg, die das Bundesbildungsministerium mitfinanziert hat. Die Wissenschaftler befragten knapp tausend Erstklässler aus Bayern und Hamburg, ob sie mit Kindern anderer Ethnien befreundet seien. Etwa 60 Prozent bejahten dies. Vor allem Kinder mit Migrationshintergrund zeigten eine „hohe kulturelle Offenheit“, heißt es, vier von fünf Grundschüler aus dieser Gruppe gaben laut Studienleiter Heinz Reinders an, sie hätten einen Freund, dessen Eltern nicht aus demselben Land stammten wie sie selbst. Unter den deutschen Erstklässlern sagten 40 Prozent, sie hätten einen Freund mit Migrationshintergrund. Von ihnen berichten mehr als zwei Drittel, sie besuchten Freunde anderer ethnischer Herkunft auch zu Hause. „Diese Studie zeigt, dass die Kinder bei der Integration viel weiter sind als die öffentliche Diskussion“, sagt Thomas Rachel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium. Freundschaften zwischen Kindern deutscher und anderer Herkunft hätten auch eine positive Wirkung auf die Eltern, die Grundschüler seien so „Vorreiter der Integration“, so Rachel.