Die gegenseitige Wahrnehmung von Wirtschaft und Politik ist von Skepsis geprägt. Das geht aus der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführten DAA-Entscheider-Studie hervor. Vier von fünf Befragten sehen die Politik in der Verantwortung, Veränderungen anzustoßen, aber nur 46 Prozent trauen es ihr zu. Dass dies Aufgabe der Unternehmen ist, meinen 60 Prozent, aber nur 34 Prozent glauben, dass die Wirtschaft dazu in der Lage ist. Wie groß die Kluft ist und wie wenig Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft in die Reformfähigkeit des anderen besteht, offenbaren die Einzelergebnisse. Während nur 38 Prozent der Wirtschaftsvertreter der Politik zutrauen, Veränderungen anzustoßen, sagen fast zwei von drei befragten Politikern, dass sie es können. Gleichzeitig meinen nur gut 20 Prozent der Befragten aus der Politik, dass die Unternehmen dazu fähig sind, während die Wirtschaftsvertreter fest überzeugt sind, dass sie Veränderungen einleiten können (59 Prozent). Unter dem Eindruck der Finanzmarktkrise betreffen die am häufigsten genannten Veränderungen die Finanzmärkte und Banken. 53 Prozent wünschen sich, dass Börsen und Banken stärker reguliert und kontrolliert werden. Von den Wirtschaftsvertretern, die Änderungen für notwendig halten, nennen ebenfalls fast zwei Drittel die Regulierung der Finanzmärkte als wichtigste Stellschraube.