Bundespräsident Christian Wulff warnt Eltern davor, ihre Kinder zu früh oder unbeaufsichtigt ins Internet gehen zu lassen. Im Interview mit „Bild.de“, sagte er: „Meiner Frau und mir ist es wichtig, die Kinder vor Reizüberflutung zu schützen und sie nicht von Sport und spielen abzuhalten. Deshalb muss man strenge zeitliche Grenzen setzen und nur altersgerechte Angebote nutzen.“ Für ihn selbst gehöre das Internet zum Alltag als wichtiges Kommunikationsmittel. „Ich informiere mich mit dem iPad regelmäßig im Netz, nutze verschiedene Apps.“ Das Internet mit all seinen Zukunftsauswirkungen sei „ein ganz wichtiges Zukunftsthema“. Er selber nutze aber nur begrenzt soziale Netzwerke. Wulff: „Ich twittere nicht, aber habe eine Facebook-Seite.“ Dort trete er nicht in direkten Kontakt mit den Nutzern, sondern informiere nur über Termine, weil sonst zu jedem Thema konkrete Antworten erwartet würden. „Der Bundespräsident sollte sich aber nicht ins tagespolitische Geschäft einmischen. Ich konzentriere mich auf die Frage, wie man das Internet für mehr Demokratie nutzen, wie man über das Netz mehr Menschen für Politik begeistern und sie bei politischer Gestaltung einbeziehen kann – auch wenn Parlamente der Ort der politischen Entscheidung bleiben müssen“, betonte Wulff. Zum Facebook- und Blogger-Boom warnt der Präsident: „Manche Diskussion in Internet-Foren werden allein von Leuten geführt, die sich gegenseitig in ihren Ansichten bestärken und zu wenig Kontakt zum Rest der Welt haben“. Meinungsaustausch sei besser als diese Art von Selbstgespräch.
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.