Es soll Tränen gegeben haben. Und Gelächter. Wie anders soll man auch das Higgs-Boson begrüßen, das Elementarteilchen, dessen Nachweis wohl jetzt im CERN geglückt ist. Endlich wissen die Wissenschaftler, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Für das Gelächter sorgte unter anderem die freche Präsentation im Comic-Style, die zur Information der Öffentlichkeit ins Netz gestellt wurde. Andere sind skeptischer und halten die reisserische Behauptung der Entdeckung des rätselhaften Partikels für eine PR-Maßnahme, die den Forschern Aufmerksamkeit und nachhaltige Forschungsmittel sichern soll. Im Schatten des Wirbels kann dann ruhig weitergeforscht werden, was es genau mit jenem vermaledeiten Teilchen auf sich hat.
Ähnliches passierte schon als die Forscher im CERN bei ihren Versuchen mit Verblüffung feststellten, dass sie offensichtlich die Lichtgeschwindigkeit überwunden hatten, bis sich das ganze als Meßfehler erwies. Peinlich wird darüber hinaus erörtert, ob die Verwendung der Schriftart Comic Sans nun ein Faupax oder Nachweis für extreme Coolness der Physik-Genies darstellt. Mehr Häme als Bewunderung rief die Verwendung dieser zur häßlichsten Schriftart gekürten Type hervor. Sie wird unter anderem als der „Mario Barth oder Rick Astley der Schriftarten“ bezeichnet. Ein Journalist der britischen Zeitung „The Guardian“ hingegen meinte, wenn es überhaupt einen Grund zur Verwendung dieser weltweit geächteten Schriftart gäbe, dann diese Präsentation. Schliesslich habe man die Schrift für Kinder-Lernprogramme entwickelt und die völlige Unverständlichkeit des Präsentierten stehe hierzu in einem bizarren Mißverhältnis. Das ließe auf einen abgründigen Humor der Physikergenies schliessen.
Für diejenigen, die sich mit so etwas abwegigem wie ästhetischen Normen abgeben, muss allein schon der äußere Anblick tiefes Mißtrauen erzeugen: wird man doch nur allzu unsanft an das eigene Versagen in naturwissenschaftlicher Denkungsart erinnert bzw. an die Arbeitsfolien des unsympathischsten Lehrers der Schule.