Avatar: Camerons Größenwahn nimmt Farbe an …

… und kommt dabei gar nicht mal so schlecht weg.

Avatar – Aufbruch nach Pandora heißt der neue Kinokracher vom Schöpfer der Terminatoren und dem Vernichter der Titanic.

Was hat er uns nicht schon alles an Spaß in die Hütte gebracht. Aliens wird immer noch als die gelungenste Fortsetzung gefeiert. Jamie Lee Curtis‘ Pole Dance am Bettpfosten in True Lies bringt fast jeden heute noch zum Lachen. Und nun gibt es noch mehr und zudem in 3D. Die Story ist recht schlicht gehalten. Ex-Marine-Mensch kommt in ein wissenschaftliches Programm auf einem fremden Planeten und lernt die dort gegebenen Schönheiten zu schätzen, um dann letztendlich vor der Wahl zu stehen, Mensch oder (durchaus liebenswürdige) Aliens. Das Drumherum ist gewaltig, da hat uns James nicht zu viel versprochen. Mein lieber Scholli! Allein die Farbgewalt der Bilder überzeugt. Das führt wahrscheinlich auch dazu, dass die „normale“ Version des Films immer noch ganz weit vorn unter den Top-Filmen liegt.

Der akte Hase im Gen-Geschäft muss dem Neuling noch so einiges beibringen. - © 20th Century Fox
Der alte Hase im "Gen-Geschäft" muss dem Neuling noch so einiges beibringen. - © 20th Century Fox

Rein schauspieltechnisch hat James Cameron eine gute alte Sci-Fi-Bekannte ins Boot geholt. Sigourney Weaver darf die herrlich sarkastische Wissenschaftlerin Grace mimen. „Hauptalien“ Neytiri wird von Zoë Saldana (Lt. Uhura in Star Trek) in Szene gesetzt. Und ich muss sagen, RESCHPEKT! Ihre Rolle kommt (und nicht nur durch die 3D-Brille) dermaßen lebensecht rüber, dass ich ihr jedes kleinste Fitzelchen an Gefühlsregung abgenommen habe. Sam Worthington macht uns den querschnittsgelähmten Veteran und spielt seine Rolle sehr solide, verblasst allerdings leider ein wenig neben den äußerst stark gespielten Charakteren von Sigourney und Zoë. Und der Böse im Bunde, Col. Quaritch (schön fies gespielt von Stephen Lang), wacht wahrscheinlich schon morgens mit dem Gedanken an verschiedene Tötungsmethoden auf.

Ja, Mr. Cameron hat es tatsächlich vollbracht. Nicht nur, dass er eine eigene virtuelle Kamera entwickelte, nein, er ließ auch noch eine neue Sprache erschaffen, damit die Na’vi noch eigenständiger rüberkommen als ohnehin schon.

Also, kurz zusammen gefasst: James Cameron hat sich viel Zeit für diesen Film gelassen. Es ist von den Bildern her ein weiterer Meilenstein, das ist sicher. Über die Story an sich lässt sich streiten, aber auch leicht hinwegsehen, denn hier passiert das, worauf es im Kino ankommt – Unterhaltung pur. Wenn es nur irgend geht, sollte man sich diesen Film in 3D ansehen.

Fazit: 5 FETTE Sterne! Das ist wirklich der schönste Abschluss des Filmjahres 2009. Besser kann man’s nicht machen. Danke Jim.

5 Sterne

Text: Steffi Böhm

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