Apple kauft sich mit 1,3 Milliarden Dollar bei Sharp ein

Apple, das auf enormen Geldreserven sitzt, will mit dem neuen Coup die Versorgung mit Displays für seine iPhones und iPads sicherstellen, die bislang vorwiegend vom südkoreanischen Konzern LG hergestellt wurden. Qualitätsmängel und Lieferverzögerungen ließen aber zuletzt das Vertrauen von Apple schwinden. Die Amerikaner mussten ihre Displays für das iPad2 teilweise bei Samsung beziehen und das soll mit dem Kauf von Sharp ein Ende haben.

Obwohl Apple auch andere Bauteile wie Speicherchips bei Samsung kauft, will sich das Unternehmen nicht noch weiter in die Abhängigkeit der Koreaner begeben. Grund dafür ist der mittlerweile globale Patentrechtsstreit zwischen Apple und Samsung. Der Streit hat bereits dazu geführt, dass Apple ein EU-weites Verkaufsverbot für das neue Samsung Galaxy Tab 10.1 erreicht hat. Im Gegensatz zu LG ist Sharp kein (direkter) Konkurrent am zuletzt von Klagen übersäten Smartphone- und Tablet-Markt. Sharp gehört zu den Weltmarktführern bei Solarzellen und LCD-Displays. Im Patentrechtsstreit kämpft Apple mittlerweile an einer weiteren Front. Der taiwanesische Konkurrent HTC wirft Apple vor, drei Patente von HTC in seinen iPods, iPhones, iPads und Mac-Computern einzusetzen. Eine Retourkutsche, da auch HTC von Apple bereits verklagt wurde.

Sein Patentportfolio erweitern könnte Apple mit dem Kauf des Telekommunikations-Unternehmens Inter Digital Communications. Die Firma aus Philadelphia ist auf kabellose Datenübertragung spezialisiert und steht zum Verkauf. Neben den Kaliforniern soll aber auch Nokia an dem Unternehmen interessiert sein. Bis Montag galt auch Google noch als Kandidat, nach dem Kauf von Motorola (wir berichteten) dürfte dieses Thema aber vom Tisch sein.

Sharp hatte im Juni bekanntgegeben, einen Teil des Werks Kameyama von TV-Bildschirme auf kleine und mittlere Bildschirme umzurüsten. Das Geschäft mit TV-Flachbildschirmen leidet unter weltweiten Überkapazitäten und starkem Preisdruck. Mit der Investition würde sich Apple einen garantierten Zugang zu Displays für die kommenden iPad-Generationen sichern. Im Dezember, so berichtete damals die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei, hat Apple bereits über eine Milliarde Dollar in eine Gemeinschaftsfabrik für iPhone-Displays mit Toshiba investiert.

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