Eins, zwei, Freddy kommt vorbei
Drei, vier, er steht vor deiner Tür
Fünf, sechs, nimm dein Kruzifix und ex!
Sieben, acht, gleich ist es Mitternacht
Neun, zehn, Du darfst nicht schlafen geh’n!
Freddy ist zurück. Die Geschichte um eine der gruseligsten, hässlichsten und fiesesten Stehaufmännchen der Horrorwelt kennt mit Sicherheit jeder. Er ist der Typ mit dem krassesten Branding der Filmgeschichte. Der Typ, der kommt, wenn es dunkel wird und die Kinder in ihren Bettchen schlummern. Sie verfallen durch ihn in die furchtbarsten Albträume und dabei sterben sie wie die Fliegen. Freddy, das haben wir im dritten Teil der Reihe gelernt, nährt sich von deren Seelen und macht sich dadurch unsterblich. Und als wären sieben Teile und ein Pärchenauftritt mit Jason Vorhees nicht genug, haben sich die Filmemacher nun daran gemacht, den ersten Teil der Freddy-Saga neu an-, auf- und abzumischen. Nachdem schon Michael Myers nicht totzukriegen ist und auch letztes Jahr nicht ohne Freitag den 13. vergehen durfte, feiern wir nun ein Revival unseres „heißgeliebten“ Freddy Kruegers.
Gewohnt kinderlieb kommt er daher. Die Neuauflage ist unserer Zeit entsprechend schön zackig aufbereitet. Es gibt etliche Parallelen zum Original, zum Beispiel Freddys Klingen in der Badewanne oder ein Leichensack, der in einen Gang hineingezogen wird, aber eines ist relativ neu. Zumindest konnte ich mich nicht wirklich daran erinnern. Bislang war mir nur bekannt, dass Freddy ein Kindermörder war. Jedoch stellt die Neuverfilmung alles noch einen Zacken schärfer dar. Fred Krueger war wohl ein Kinderschänder. Selbst bei nochmaliger Studie des Originals von 1984 wurde mir nicht unmittelbar das Bild eines ausgeprägten Sexualdelikts vermittelt. Vielleicht möchte mich ja an dieser Stelle jemand verbessern. Neu ist auch, dass Herr Krueger seinerzeit in einer Vorschule Hausmeister war. Meines Erachtens hat er in einer Fabrik gearbeitet. Aber das sind letztendlich nur Kleinigkeiten. Die Geschichte wirkt dennoch rund und durch den schnellen Bildwechsel auf der Leinwand sogar etwas gruselig.
Was sich die Fangemeinde nun vielleicht auch fragt, ist, warum ist Robert Englund nicht mehr als Freddy unterwegs. Nun, es ranken sich die wildesten Gerüchte darum. Einerseits hat er die Rolle ausgeschlagen, andererseits soll ihm die Rolle erst gar nicht angeboten worden sein. Fakt ist, dass Jackie Earle Haley ein wunderbarer Freddy ist, ich könnte mir sogar weitere Teile mit ihm vorstellen, aber dennoch möchte ich zur Vorsicht ermahnen, denn wie bei SAW kann man einen Stoff auch überreizen, so dass er irgendwann nicht mehr gut ist, sondern nur noch langweilig vor sich hin dümpelt. Also, bleibt mir anzumerken, dass A Nightmare on Elm Street mit einem gelungenen Remake aufwartet, bei dem es an nichts mangelt. Ich hatte nach einem Drittel zwar schon keine Lust mehr, aber das eigentlich nur, weil mein Stresspegel derartig in die Höhe geschnellt war, dass es mir fast sämtliche Nerven raubte. Im Verlauf des restlichen Films blieb ich allerdings tapfer sitzen und musste feststellen, dass durch ein wenig Abstand zum Geschehen und durch die Entwicklung der Geschichte sich auch meine Nerven wieder finden ließen.
Einziges Manko, Thomas Dekker spielt mal wieder den jungen, rebellierenden Teenie. Leider durften wir diesen Charakter bereits in den Sarah Connor Chronicles bis zum Abwinken auskosten, daher, sorry Alter, aber sieh zu, dass andere Rollen kommen.
Fazit: Freddy is back!! Wirklich gelungenes Remake mit neuer Besetzung. Robert Englund findet in Jackie Earle Haley einen würdigen Nachfolger.
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