In Deutschland befinden sich weit weniger registrierte Schusswaffen in Privatbesitz als bisher angenommen. Einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“ bei den Innenministerien der Bundesländer zufolge sind etwa 6,3 Millionen private Feuerwaffen registriert. Die klein- und großkalibrigen Schusswaffen verteilen sich auf etwa 1,7 Millionen Waffenbesitzkarten und -scheine. Auf jeden Waffenbesitzer kommen so im Schnitt etwa vier Waffen. Mit 1,4 Millionen registrierten Waffen führen bundesweit die Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1,1 Millionen und Baden-Württemberg mit 920.000. Die meisten Waffenbesitzer verzeichnet ebenfalls Bayern. Die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg bilden die Schlusslichter. Bisher waren Bundesbehörden Medienberichten zufolge von zehn Millionen registrierten Schusswaffen ausgegangen. Experten schätzten die Zahl als zu hoch ein. Detaillierte Angaben gab es nicht, da sich die Verwaltung der registrierten Waffen auf rund 600 lokale Behörden verteilt. Als Vorstufe des neuen Nationalen Waffenregisters werden die Zahlen derzeit auf den Landesebenen zusammengeführt. Durch das Register, das 2012 fertig sein soll, sollen künftig schneller Informationen über registrierte Waffen und deren Besitzer zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung hatte nach dem Amoklauf in Winnenden 2009 das Waffengesetz verschärft.