Migranten zeigen mehr Karrierebewusstsein als Deutsche

Die in Deutschland lebenden Migranten sind offenbar erfolgsorientierter als die deutschen Mitbürger. Das zeigt eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. So ist die Karriereorientierung von Berufstätigen mit Migrationshintergrund stärker ausgeprägt als bei den deutschstämmigen Befragten. Insgesamt 89 Prozent sagen „Ich möchte beruflich weiterkommen“, 57 Prozent stimmen dem sogar „stark“ zu. Von den Berufstätigen ohne Migrationshintergrund sind es lediglich 45 Prozent. Insbesondere junge Migranten (75 Prozent) sind stärker leistungs- und erfolgsorientiert als Nichtmigranten (67 Prozent). Weiterhin fällt auf, dass Männer mit Migrationshintergrund mit 86 Prozent prinzipiell stärker am beruflichen Weiterkommen interessiert sind als Männer ohne ausländische Wurzeln. Frauen mit Migrationshintergrund scheinen noch ehrgeiziger zu sein. Während 84 Prozent angeben, beruflich weiterkommen zu wollen, sagen das bei den Frauen ohne Migrationshintergrund nur 64 Prozent. „Die Ergebnisse widerlegen Vorurteile über Menschen aus anderen Herkunftsländern in der deutschen Gesellschaft“, kommentierte Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, die Umfrage-Ergebnisse. Auch das Bild einer dauerhaft nichtberufstätigen Mutter, die ihre Kinder zu Hause erzieht, müsse korrigiert werden. Sieben von zehn Befragten lehnen es ab, nur für die Familie da zu sein. Interessanterweise mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln (74 Prozent) als Menschen ohne Migrationshintergrund (70 Prozent). Entgegen gängigen Klischees erteilen auch Bürger aus muslimisch geprägten Ländern diesem Mutterbild eine klare Absage (70 Prozent).