Echtzeitwetten mit Betradar – Was steckt dahinter?

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Eine einfache Sportwette: Auf der Rennbahn befinden sich zehn Pferde, wer auf das richtige tippt, gewinnt seinen Einsatz, inklusive Gewinn, zurück. Doch nicht bei jeder Sportart funktioniert das so leicht. Betradar bietet weltweit einzigartige Lösungen für gehobene Wettansprüche.

Betradar ist ein norwegisches Unternehmen mit Sitz in Trondheim und wurde im Jahr 2001 gegründet. Als „Retter in der Not“ fand Betradar in den deutschsprachigen Medien erstmals breite Erwähnung. Nach der skandalösen Fußball-Spielsaison 2004/2005, in der zahlreiche Spiele nachweislich manipuliert worden waren, benötigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine rasche Lösung, um die Situation des deutschen Fußballs wieder zu verbessern. Um den Nationalsport wieder „sauber“ zu bekommen, wurde ein Vertrag mit Betradar geschlossen. Das Unternehmen – und das ist das Besondere – bietet neben Softwarelösungen für professionelle Sportwetten auch ein Frühwarnsystem für zahlreiche internationale Sportverbände an. Gewarnt wird vor Spiel- und Wettmanipulationen, indem Wettanbieter auf extrem hohe Wetteinsätze und den Abschluss von nicht nachvollziehbaren Wetten gescannt werden.

Betradar hat mehrere hundert Wettanbieter aus allen Erdteilen unter Vertrag und macht sich für Fairness im Sport stark. Mit Hilfe der Software werden Quotenbewegungen analysiert und ausgewertet. Gibt es Auffälligkeiten, können im Bedarfsfall nationale Sportverbände sofort informiert werden und in weiterer Folge entsprechend agieren. Aber wie genau kann so ein Risikosystem für manipulierte Sportevents eigentlich funktionieren? Betradar überwacht die Quotenentwicklung am Markt und filtert diese nach ungewöhnlichen Trends – wobei sich ungewöhnlich vor allem auf die Höhe der gesetzten Beträge, aber auch auf die Quotendynamik bezieht. Interessant wird es beispielsweise dann, wenn ein auffällig hoher Betrag auf ungewöhnliche Ergebnisse wie beispielsweise den hohen Sieg einer Mannschaft oder sehr viele Tore gewettet wird oder auf Situationen, wie mehrere rote Karten oder auf den Ausfall eines wichtigen Spielers.

Das norwegische Unternehmen hat sich aber nicht nur mit dem Schutz des Sportes einen Namen gemacht. Mit ihren Softwarelösungen im Bereich des Sportwettens setzten sie völlig neue Standards, wenn es um Wahrscheinlichkeitsberechnungen und die Analyse von Quotenbewegungen geht. Wer sich der Services von Betradar bedient – egal, ob Wettanbieter, Endnutzer oder Sportverband – verfügt über ganz individuell zugeschnittene Tools, die sich exakt an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. „Wer fundierte Entscheidungen beim Sportwetten treffen möchte, benötigt als Grundlage ebenso fundierte Informationen, Statistiken und Berechnungstools. Als internationaler agierender Wettanbieter ist das für interwetten.com eine Herkulesaufgabe, die mit dutzenden Sportarten und hunderten Ligen kaum zu schultern ist – nicht zuletzt aufgrund der hohen finanziellen Aufwendungen. Betradar unterstützt uns bei diesen Aufgaben seit vielen Jahren und versorgt uns mit ausgewählten und korrekten Informationen – Monat für Monat“, so Dr. Birgit Bosch, Compliance-Managerin bei Interwetten Sportwetten. Zudem stellt Betradar sicher, dass Verbände und Schiedsrichterbeobachter benachrichtigt werden, sobald für außergewöhnlich auffallende Quoten keine statistsch nachvollziehbare fachliche Erklärung gefunden werden kann. Dann stehe die Partie unter besonderer Beobachtung, die Spiele aber finden statt, so die Expertin.

Durch das Betradar Frühwarnsystem kann Auffälligkeiten bei Sportwetten frühzeitig und damit meist noch vor Spielbeginn nachgegangen werden, verhindern könne man dadurch Wettskandale meist nur begrenzt, wie die mutmaßliche Spielmanipulationsaffäre in Österreich zeigt, bei der oftmals mehrere Spieler in den Betrug verwickelt sind. Neben der Kooperation mit Betradar hat Interwetten gemeinsam mit vielen anderen großen europäischen Wettanbieter vor einigen Jahren auch bereits die European Sports Security Association (ESSA) gegründet, um Wettbetrug durch Spielmanipulation möglichst frühzeitig erkennen und im Bedarfsfall darüber informieren zu können. Die ESSA hat dazu mit zahlreichen führenden Sportdachverbänden wie beispielsweise der FIFA und dem IOC Vereinbarungen zum Informationsaustausch abgeschlossen. Ähnliche Abkommen bestehen auch mit einer ganzen Reihe von Glücksspielbehörden, zum Beispiel der British Gambling Commission und deren jeweiliger Entsprechung in Malta und Gibraltar. Dazu haben die Wettanbieter in der ESSA gemeinsam Vorschriften zur Identitätsüberprüfung (KYC) und zur Geldwäsche-Prävention entwickelt und sich zu deren Befolgung verpflichtet, um aufsichtsrechtliche Vorschriften zum Schutz der Wett- und Sportintegrität zu gewährleisten. Doch warum betreiben Wettanbieter all diesen Aufwand? Betradar und ESSA sind wichtige Partner der Wettanbieter, weil es primär die Wettanbieter sind, die im Falle betrügerischer Wetten kriminellen Wettbetrügern unrechtmäßig durch Spielmanipulation entstandene Wettgewinne auszahlen müssen. Entgegen der in Öffentlichkeit und Medien oftmals fälschlicherweise dargestellten Opfer-Täter-Relation, sind bei allen sogenannten Wettskandalen immer die Wettanbieter die großen Verlierer und werden dadurch finanziell schwer geschädigt, da vergleichbar einer Bank bei einem Bankraub sie betrogen und ihnen ihr Geld gestohlen wird. Zusätzlich besteht eine starke Abhängigkeit des Geschäftsmodells der Sportwettanbieter zur Integrität des Sports. Denn kein Wettkunde würde mehr auf Sportevents wetten, wenn Sportfans nicht mehr daran glauben würden, dass Ergebnisse im Sport wirklich fair und ehrlich zu Stande kommen, sondern im Vorfeld des Spieles manipuliert wurden und damit das Ergebnis bereits vor Spielbeginn feststand.